Batmobile – Rock’n’Roll Deluxe

Samstag 11.11.2017 München, Strom


Support: The Psychonauts

Das Schöne an verregneten Herbstwochenenden ist das man ohne ein schlechtes Gewissen zu haben auf Konzerte gehen kann. Zu Allem Überfluss hat sich einer der bekanntesten und meiner Meinung nach einer der besten Psychobilly Combos angekündigt. Auch wenn der 11.11 ja in anderen Gegenden für seinen Faschingsbeginn bekannt ist, Batmobile Konzerte sind bestimmt nicht dafür bekannt Kinderfasching zu sein. Also hieß es für alle Fans des guten alten Rock’n’Rolls in die Münchner Lindwurmstraße zum Strom zu pilgern.

The Psychonauts aus Basel durften mit ihrem ureigenen „Hoochie Coochie Trash’a’Billy“ Sound den Anfang machen. Die durchaus hörenswerte Mischung aus 50’s Rockabilly, 60’s Garage Trash, 70’s Punk und 80’s Psychobilly ging soweit gut ins Ohr und wärmte die Gehörgänge vor, während die Kehlen der zahlreich eintrudelnden Fans schon kräftig vom goldenen Nass gekühlt wurden.

Nach einer guten dreiviertel Stunde war die Aufwärmrunde vorbei und es wurde Zeit für Batmobile. Mit frenetischem Jubel empfangen legten die drei Mannen aus dem Land unter dem Meeresspiegel mit Dynamite und Ice Rock los und ab da gab es kein Halten mehr. Der geschmeidige Wreckin‘ Pit war gut besucht und das Liedgut tat sein Übriges um die Laune zu heben. Wie nicht anders zu erwarten gab es alles was das Herz begehrte. Von Klassikern wie „Scum of the Neighbourhood“ oder „Police at the door“ bis zu Songs von der neuen Scheibe „Brand New Blisters“ wurden zum Besten gegeben. Dabei sollte aber auch jeder auf seine Kosten gekommen sein.

Nach dem offiziellen gelisteten Programm ging es nach einer durch einen Saitenwechsel bedingten Pause zum Wunschkonzert über. Somit kam auch wirklich jeder in den Genuß seines persönlichen Lieblingssongs. Jeroen, Eric und Johnny gaben wie gewohnt wirklich alles und wer diesen Abend verpasst hatte kann sich wirklich in den Arsch beißen, besseres Entertainment, noch dazu in dieser Qualität ist wirklich schwer zu finden. Hoffen wir, dass es die Jungs von Batmobile doch bitte öfters in den Süden Deutschlands verschlägt. Da wäre ich auf jeden Fall wieder mit dabei.

Setlist:
Dynamite
Ice Rock
Batmomaniacs
Police At The Door
Scum Of The Neighbourhood
Apeface
Dead
Mad At You
Killers Crew
Never Gonna Stop
Rock & Roll & Alcohol
Kiss Me Now
Calamity Man
Fucked Up
Slappin’ Suspenders
Rolling Dynamite
From The Get Go
Sex Rays
Bambooland
Ballroom Blitz
Big Bob
Transsylvanian Express
Frenzy
Ace Of Spades

(Text & Bilder: Björn Engelke)


IGNITE – Gelungener Auftakt zum Free&Easy

Mittwoch 19.7.2017 München Backstage Werk


Support: I kissed Captain Hook, Contrasts

Alle Jahre wieder Mitte Juli ist es soweit, das Free&Easy Festival in der Münchner Instanz Backstage öffnet wieder seine Pforten. 17 Tage lang heißt es in drei Locations ohne Eintritt musikalische Highlights zu genießen. Dieses Jahr war zum Warm-Up die kalifornische Melodic-Hardcore Band Ignite geladen. Im Vorprogram waren I Kissed Captain Hook und Contrasts mit am Start. Die Temperaturen des Tages versprachen auf jeden Fall einen heißen Abend im Werk.

Die Jungs von I Kissed Captain Hook aus Garmisch ließen sich nicht lange Bitten und eröffneten den Abend mit solidem Hardcore-Punk und lockten damit auch etliche Fans trotz der Hitze ins Werk.

Im nächsten Akt waren dann Contrasts aus München am Zug. Auch hier war eine Mischung aus Hardcore, Punk und Metalcore das Mittel der Wahl um geneigte Zuhöre zu gewinnen. Dies erwies sich aber aufgrund der steigenden Temperaturen im Werk als Schwer, viele zogen es dann doch vor den Flüssigkeitspegel vor dem Headliner im Biergarten aufzufüllen. Was die Band in einem Statement in den sozialen Netzwerken nicht einmal verübelte.

Nach dem Vorgeplänkel durften dann die vier Jungs von Ignite aus Orange County Kalifornien zeigen wo der Hammer hängt. Zoli Telgas war ungemein gut drauf und wie zu erwarten kam die Energie vom Publikum postwendend zurück. Ein klares Statement zum aktuellen amerikanischen Präsidenten Donald J. Trump durfte natürlich ebenfalls nicht fehlen. Die zu erwartenden Buh-Rufe und Pfiffe aus dem Publikum bestätigten die Unbeliebtheit dieses Präsidenten im Europäischen Raum erneut. Zur Freude vieler Fans gab Ignite diesmal nicht nur Liedgut von den letzten zwei Alben zum Besten, mit Ansage kam auch „some old shit“ aus der Gründungszeit der Band und den 90ern zum Einsatz.

Insgesamt ein sehr gelungener Auftakt zur 2017er Auflage des Free&Easy Festivals. Und wie üblich hat das Backstage im weiteren Verlauf des Festivals noch etliche Schmankerl mehr im Gepäck.

Ein großer Dank geht wieder Mal an die Organisation, die jedes Jahr erneut beweist, dass das Backstage eines der vielfältigsten Eventlocations im Raum München ist.

(Text & Bilder: Björn Engelke)


House of Pain – Back from the Dead

House of Pain


Freitag 14.07.2017 München, Muffathalle
Support: Taiga Trece

Was gibt es schöneres als den Freitagabend mit Helden seiner Jugend zu verbringen. Auch wenn Hiphop jetzt nicht gerade zu meiner bevorzugten Musikrichtung zählt konnte ich nicht umhin einer Band zu huldigen, die meiner Meinung nach immer noch Rap in seiner Urform zelebrieren. House of Pain sind auch nach 25 Jahren und nur 3 Studioalben für mich einer dieser Gruppen.

Den Abend durfte Taiga Trece aus München mit Deutsch-Mexikanischen Hiphop eröffnen. Stiltechnisch im aktuellen Schema des Hiphop verankert waren die Reaktionen auf diese Art von Warm-Up etwas verhalten. Für mich persönlich eher Durchschnitt und zu wenig Abwechslung. Tat nicht aber nicht weiter weh, nach einer halben Stunde war es vorbei.

Für House of Pain durfte zuerst DJ Lethal in den Ring um mit den guten alten Beasty Boys die Lunte zu zünden. Everlast und die restlichen Bandmitglieder betraten die Bühne passend zu „Back from the Dead“ und brachten damit das volle Muffatwerk zum Ausflippen. Ein Fan der es in der Euphorie der ersten Songs schaffte auf die Bühne zu klettern wurde von Everlast mit den Worten „This is my stage, I’ll kick you off“ per Fußtritt zurück ins Publikum befördert. Danny Boy hatte im Vorfeld diese Tour in England aus bisher unerfindlichen Gründen verlassen und war somit leider nicht dabei. Für mich war dies aber kein großer Verlust, Everlast und sein Kumpane Sick Jacken in Verbindung mit DJ Lethal reichten meiner Meinung nach völlig aus um ein gelungenes Set an den Mann zu bringen.

All die erwarteten Klassiker von „Shamrocks And Shenanigans“ über „Put On Your Shit Kickers” bis zu “On Point” gab es auf die Ohren. Da Everlast und Danny Boy ebenfalls die Rap-Supergroup La Coka Nostra mit betreiben gab es auch Auszüge aus deren Liedgut zu hören. Im letzten Drittel gab es mit „Folsom Prison Blues“ den ersten Gangsta Rap Song der Geschichte und „What it’s like“ aus Everlasts Soloprogramm durften auch nicht fehlen. Leider geht auch der schönste Abend zu Ende und wurde wie erwartet mit dem glorreichen „Jump Around“ abgeschlossen. House of Pain zeigten einmal mehr das der echte oldschool Rap nicht tot ist. Sorry schnöder Hiphop aber du bist mir zu weich.

(Text & Bilder: Björn Engelke)


Agnostic Front – 35 Jahre Godfathers of Hardcore

Agnostic Front


Support: Slice of Life, CAOS CARTEL
Donnerstag 22.06.2017 München, Backstage Halle

Kaum ist der Sommer auch in Deutschland angekommen, da sind auch die Herrschaften von Agnostic Front mit Ihrer Jubiläumstournee zur Stelle. Rein wettertechnisch wäre ein Open Air eigentlich passender, aber es sollte die Halle im Backstage sein, welche an diesem Abend in kürzester Zeit zu Sauna umfunktioniert wurde.

Als Warm-Up und lokal Support durfte Slice of Life aus München den Abend eröffnen. Die Band um Frontfrau Dora Lee war schon öfter in Backstage zu sehen, durfte also auf eine breite Unterstützung aus dem Publikum hoffen. So konnte Slice of Life Ihre Fans mit original Münchner Hardcore aus der Hitzestarre befreien und nach ein paar „ermunternden“ Worten von Dora wurde die leere zwischen Bühne und Ende der Halle dann doch aufgefüllt.

CAOS CARTEL waren nach einer kurzen Umbaupause, welche auch zum Nachschub von Frischluft genutzt wurde, die nächsten im Bunde. Die Halle war merklich leerer und auch der Sound war letztendlich nichts Besonderes. Eine Mischung aus Punk, Metalcore und Hardcore in meinen Augen mit zu wenig Energie und Abwechslung. Zum Abschluss des Auftritts gab es noch einen kurzen Abstecher ins spärliche Publikum und endlich konnte man zum Höhepunkt des Abends übergehen.

Ennio Morricone gehörte wie gewohnt das Intro bevor Vinnie Stigma und seine Mannen die Bühne stürmten. Eliminator knallte ordentlich in die Menge, sofort kam Wallung in die müden Knochen. Agnostic Front machte keine Gefangenen, ein Brecher nach dem Anderen aus den 35 Jahren Bandgeschichte wurde abgefeuert. Eine Aufforderung zum Circle Pit musste nicht lange auf sich warten und ab ging die Post. Was will man noch groß sagen, die Stimmung war Bombe, Agnostic Front war in Bestform man sah ihnen den Spaß auf der Bühne an was sich natürlich sofort und ohne Umwege auf das Publikum übertrug. Achtzehn Songs und ca. 1 Stunde später war es dann leider vorbei, wegen mir hätte es noch ein Stunde so weiter gehen können. Hardcore vom feinsten.

(Text & Bilder: Björn Engelke)


The Creepshow - Kanada on the Rocks

The Creepshow


Support: Doghouse Rose, Psycho Village
Donnerstag 01.06.2017 München, Backstage Club

Als erste offizielle Sommer Veranstaltung im Backstage spielte The Creepshow als letzte Station auf Ihrer Europatournee im Club. Mit im Schlepptau waren ebenfalls aus Kanada Doghouse Rose mit Rebel-Country und die Post-Grunger von Psycho Village aus Wien.

Doghouse Rose durfte pünktlich eröffnen und legte mit satten Sound eine flotte Sohle aufs Parkett. Damit hatten sie die zahlreich erschienenen Gäste schnell auf ihrer Seite. Die Mischung aus Rock’n Roll, Country und Rockabilly war abwechslungsreich und ging sofort ins Ohr. Gab es neben gutem Sound noch einiges anderes geboten, vom Posen auf dem Upright-Bass bis zu Sprungeinlagen. Zum Abschluss der Show gab es noch einen Abstecher ins Publikum. Doghouse Rose ist definitv eine Band die man sich merken sollte und wenn sie wieder in Deutschland unterwegs ist sollte man sie sich nicht entgehen lassen.

Leider ging es soundtechnisch nicht so schlüssig weiter. Psycho Village aus Wien spielten zwar technisch einwandfrei, passten aber mit der Sound-Grundstimmung leider nicht ganz zum Gesamtkonzept des Abends. Das machte sich auch in der Besucheranzahl im Raum bemerkbar, die meisten zogen es vor der Hitze im Club zu entfliehen und sich im Biergarten ein paar Bier zu holen. Die Verbliebenen machten verhältnismäßig gut Stimmung so dass es für Psycho Village keinen Grund gab sich über eine mangelnde Feierbereitschaft der Gäste zu beklagen. Auch hier gab es am Ende ihres Auftritts einen Abstecher ins Publikum bevor die Bühne für The Creepshow bereitet wurde.

Pünktlich war der Club dann auch mit den zuvor entflohenen Gästen wieder gefüllt und The Creepshow konnten mit Vollgas starten. Hier waren alle sofort dabei und es war schwer seine Füße stillzuhalten. Kenda ist einfach ein wahrhaftes Energiebündel und versprüht einfach immer gute Laune. Wer The Creepshow kennt weiß das der Kontakt zum Publikum ein elementarer Bestandteil der Show ist. Kenda holte kurzerhand den jüngsten Gast auf die Bühne und tanzte mit ihr, ein Erlebnis was die kleine wahrscheinlich nicht so schnell vergessen wird.  Auch wurde hemmungslos mit dem Publikum gesungen, Kenda sprang kurzerhand ins Publikum und hielt ihnen das Mikro unter die Nase. Die Stimmung war großartig, der Pit war heiß und verschwitzt und das Konzert fand leider viel zu schnell sein Ende. Aber es war bestimmt nicht das letzte Mal das The Creepshow in München waren, man kann es nur jedem ans Herz legen sich diese Band zu erleben.

(Text & Bilder: Björn Engelke)


Napalm Death - Campain For Musical Destruction

Napalm Death


Support: Lock Up, Power Trip, Brujeria
Samstag 20.05.2017 München, Backstage Werk

Samstag 20.5, der verschobene Termin vom fünften Mai für Napalm Death stand an. Doch nicht nur das, spielt doch Shane Embury in drei von 4 Bands des Abends seinen Bass. Die Erwartungen an den Abend waren sehr hoch und sollten nicht enttäuscht werden. Doch alles schön der Reihe nach:

Kurz nach Einlass wurden zur Einstimmung „Lock Up“ von der Leine gelassen. Hier hatte Shane seinen ersten von insgesamt 3 Einsätzen des Abends. Sänger Kevin Sharp tobte mit growl & shout barfuß über die Bühne und der „100% Satanic Grindcore“ ging anscheinend verdammt gut in die Gehörgänge der Fans. Mosh- und Circlepit mussten nicht von der Bühne aus eingefordert werden, so konnte jeder der wollte seine über die Woche angestauten Aggressionen loswerden.

Nach einer guten halben Stunde und einer kurzen Umbaupause hatte „Power Trip“, fünf Jungs aus Dallas Texas, die Bühne für sich. Mit einem kurzen Statement „In Dallas we don’t vote presidents, we shoot them!“, waren alle Fronten geklärt und eine gute Mischung aus Crossover und Trashmetal fegte alle politischen Gedanken beiseite. Auch hier ließ sich das Publikum nicht lange bitten und ging sofort mit dem Sound mit. Auch hier gab es eine gute halbe Stunde voll auf die zwölf bis auch hier der Vorhang fiel.

„Brujería“ waren die Nächsten im Bunde. Für Shane Embury der zweite Einsatz des Abends. Auch hier ließen politische Statements nicht lange auf sich warten. Zwar waren die 2 Shouter der Band neben ein paar Brocken Englisch nur des Spanischen mächtig aber Fuck Trump war dann doch recht eingängig und fand somit beim Publikum sofort Gehör. Ein paar Töne zur Legalisation von Marihuana gab es ebenfalls, eine direkte Si/No Abstimmung wobei der Ausgang ja von vorneherein klar war. Als Abschluss gab es eine härtere Variante von Macarena mit einer kleinen Textänderung auf Marihuana was auf jeden Fall ziemlich witzig war.

Last but not least durften jetzt dann doch endlich „Napalm Death“ auf die Bühne und damit das lang ersehnte Highlight des Abends. Viel gibt es prinzipiell nicht zu sagen aus das Barney auf der Bühne nach wie vor einfach eine Macht ist. „Napalm Death“ lässt es sich einfach nicht nehmen sich als politische Band zu präsentieren und den Zorn und die Wut über das Establishment und die eigentliche Brutalität des Reallife den Menschen entgegenzuschleudern. Fast anderthalb Stunden gab es ordentlich auf die Ohren und ich denke wer dabei seine Antiaggresionstherapie nicht mit Erfolg abschließen konnte war selber schuld.

(Text & Bilder: Björn Engelke)


Hatebreed - European Confessional Tour 2017

Hatebreed – Dreimal auf die 12


Support: Rogues, Dying Fetus
Donnerstag 20.04.2017 München, Backstage Werk

Passend zum neuen Album „The Concrete Conffessional“ schlagen „Hatebreed“ auf ihrer Europatournee letzten Donnerstag in Münchner Backstage ein. Local-Support „Rogues“ und Tour-Support „Dying Fetus“ taten ihr übriges um dem Auftritt eine würdige Einleitung zu geben.

Zuerst durften die Jungs von Rogues aus Cham in der Oberpfalz ihren Idolen ein Ständchen bringen. An und für sich weder gut noch schlecht, gängige Rhythmen und Riffs, konnten die vier das Publikum gut anheizen und es fanden sich schnell einige die beim Freestyle Kung-Fu-Pogo ihren Spaß hatten. Eine Ausprägung die sich mir allerdings immer noch sehr verschließt, aber gut soll jeder auf seine Art die Musik genießen. Auf jeden Fall war auf und vor der Bühne für Bewegung gesorgt.

„Dying Fetus“ sorgten dann im zweiten Hauptgang für wesentlich metallischere Klänge. Große Action konnte man allerdings nicht auf der Bühne erwarten, stand doch in der Mitte das Drummset Trey Williams an dem fast kein Vorbeikommen war. Letztendlich spielten die drei Jungs aus Annapolis routiniert Ihr Programm ab, dem Publikum gefiel es und das ist doch die Hauptsache. Tiefes Growling, schnellste Doublebassdrum und dann ein Rhythmus der an eine ¾ Takt aus dem klassischen Walzer erinnert, das sind wohl die Träume der Death-Metaller.

Kommen wir zum Höhepunkt des Abends: „Hatebreed“ startete mit tosenden Applaus des vollen Werks und gab sofort Vollgas. Jamey Jasta und seine Jungs waren höchst motiviert und strotzten nur so vor Energie, dies sich sofort und ohne Umwege auf das Publikum übertrug. Nach den doch etwas dumpferen Tönen der Vorband kam nun der schnelle aggressivere Sound von Hatebreed als Auflockerung sehr gelegen und der Circlepit kam nun deutlich mehr in Wallung. <“Hatebreed mischten ihre alten Gassenhauer wie „In ashes they shall reap“ gekonnt mit den Songs vom neuen Album so das auch jeder auf seine Kosten kam. In gewohnter Manier für Ami-Bands war nach ca. einer Stunde Schluss. Alles in Allem war es ein kurzweiliger Abend mit einem gelungenem Genre Mix bei dem die Gäste wohl alle auf ihre Kosten kamen.

(Text & Bilder: Björn Engelke)


Arch Enemy - As The Stages Burn Tour 2017

Arch Enemy – Die Schweden sind los


Support: The Haunted, Lacuna Coil
Mittwoch 05.04.2017 München, Backstage Werk

Mittwochabend, München, Backstage ca. 19:00 offizielles “Doors Open” für eine der Großen im Melodic-Death- Metal Geschäft. Arch Enemy hatte gerufen und sie waren zu hunderten gekommen, die Schlange reichte vom Einlassbereich bis in die erste Kurve des Birketwegs. Dies zeigte einmal mehr des die Live-Performance der Schweden immer noch allseits beliebt ist.

Den Abend durften Ihre Landsmänner von „The Haunted“ aus Göteborg pünktlichst mit einer gehörigen Ladung Trash-Metal eröffnen. Die fünft Schweden gaben sich alle Mühe das Volk in Stimmung zu bringen, jedoch verhallten die wiederholten Aufforderungen von Sänger Marco Aro ungehört und es gab nur ein geneigtes Headbangen aus dem Publikum. Mir irgendwie unverständlich war die Performance von den Jungs auf sehr hohem Niveau und im Nachgang fand ich sie sogar besser als was in der zweiten Runde dargeboten wurde. Marco ließ es sich nehmen auf Tuchfühlung mit den Fans zu gehen, einmal auf dem Brecher und beim letzten Song stieg er sogar direkt in die Menge. Ein furioser Opener wie man ihn sich öfter wünscht, auch wenn es nicht alle zu würdigen wussten.

Also auf zu zweiten Runde, hier war das Thema des Abends Programm: Melodic-Death-Metal. „Lacuna Coil“ aus Mailand, nur bei den deutschen Gigs der „As The Stages Burn“-Tour von „Arch Enemy“ dabei, legte mit „Ultima Ratio“ los und hatten damit von Anfang an das Werk in der Hand. Die Duette von Cristina und Angelo, die Mischung aus Growls und Melodischem Gesang sind ja spätestens seit Nightwish nix neues mehr, verfehlen aber ihre Wirkung für Liebhaber dieser Schiene nicht. Im Werk war „Bombenstimmung“. Natürlich durften die Klassiker wie „Our Truth“ oder „Blood, Tears, Dust“ nicht fehlen. Auch wenn der Sound wieder in gewissen Bereichen zu wünschen übrigließ, tat dies der Gesamtatmosphäre keinen Abbruch.

„Arch Enemy“ gab sich anschließen die Ehre, die CO² Fontänen fegten den Staub vergangener Jahre von der Decke. „Enemy Within“ kam tief und laut, gefolgt von „Revolution“ und dem Titelsong des letzten Albums „War Eternal“. Wenn schon kein wirklich neues Album in der Theke liegt dann wurden wenigstens die Hits der letzten Alben perfekt inszeniert. Das Werk sang und bangte aus voller Seele mit und ich denke das hier alle auf Ihre Kosten kamen. Alissa hat sich auf jeden Fall gut gemacht, seit sie den Platz von Angela 2014 übernommen hat, zeigt sie doch das auch ein kleiner blauer Schlumpf gehörig einheizen kann.

(Text & Bilder: Björn Engelke)


Guana Batz – Special Guest: Pitmen - 2017

Guana Batz – Best of 80’s


Special Guest: Pitmen
Support: Grave Stompers
Freitag 03.03.2017 München, Backstage Halle

Es ist schon eine Ewigkeit her das sich „Guana Batz” auf eine Deutschland Tour gemacht hatten. Noch dazu mit einen Neuen Singleplayer, die erste Studioproduktion seit über 21 Jahren. Als Special Guest waren die „Pitmen“ aus dem Pott mit dabei, auch sie haben aktuell ihr drittes Studioalbum herausgebracht. Lokale Unterstützung bekamen sie von den „Grave Stompers“ aus Fürstenfeldbruck.

Die „Grave Stompers“ eröffneten den Abend mit und gaben eine gute halbe Stunde ihr Bestes die zahlreichen Psychos und Psychobellas auf Betriebstemperatur zu bringen. Es gab sowohl eigene Stücke als auch die gewohnte Cover-Kost. Derweil füllte sich die Halle merklich für die doch wesentlich interessanteren nachfolgenden Acts.

Mit dem „Steigerlied“ kündigten sich die „Pitmen“ an. Sie eröffneten ihren Teil des Abends im Anschluss an das Intro mit einem Song vom nagelneuen Album „Back to the Pit“. Song und Sound kamen gut an und es füllte sich merklich vor der Bühne. Für mich sind sie eine der besten Deutschen Psycho- und Rockybilly Bands und entsprechend habe ich mich auf diesen Auftritt gefreut. Habe ich sie doch das letzte Mal auf dem Satanic Stomp 2008 gesehen. Auftritte von den Jungs sind leider rar und umso schöner war es das sie sogar hier in München auftreten. Souverän gaben sie Ihre Songs von „Just Fakes“, „Your’re not my friend“, „Fran Drescher“ oder auch „Christina Applegate“ zum Besten. Ein paar neue Lieder wurden ebenfalls dargeboten und kamen gut an. Leider viel zu kurz war Ihre Zeit auf der Bühne aber für mich sehr schön die Jungs endliche mal wieder zu sehen und zu hören.

Dann wurde es Zeit für „Guana Batz“, den ersten Studio Singleplayer seit 21 Jahren im Gepäck. Gestartet wurde aber mit gewohnter Kost. Über „Lady Bacon“, „Love Generator“ oder „Jungle Rumble“ bekam die Meute was sie wollte. „Choppy“ am Bass war nicht zu bremsten und tobte mit dem Bass im Schlepptau über die Bühne. Gitarrist Stuart Osbourne genannt „Disco Stu“ gab ebenfalls alles inklusiver eigener Gesangseinlage. Pip zappelte in gewohnter Manier über die Bühne. Die Stimmung war so wie sie einer Legende gebührt. Wreckin‘ Pit und auch der Rest in der Halle Anwesenden waren bester Laune. Zum krönenden Abschluss kam wie immer bei „Guana Batz“ der Rattenkönig „King Rat“ zum Einsatz und wurde entsprechend honoriert. Ein wunderbarer Abend der mal wieder gezeigt hast die die musikalischen 80er nicht nur aus f***in Nena oder Modern Talking bestanden haben, herzlichsten Dank dafür!

(Text & Bilder: Björn Engelke)


Anthrax – Among the Kings Tour 2017

Anthrax – For all Kings


Support: The Raven Age
Samstag 25.02.2017 München, Backstage Werk

Rund 35 Jahre gibt es die Institution Anthrax nun und sie lassen sich es nicht nehmen auf ihrer aktuellen Tour “Among the Kings” im Münchner Backstage vorbeizuschauen. Mit dabei im Vorprogramm war die Band „The Raven Age“ aus London.

Diese starten pünktlich und geben eher klassischen Metal zum Besten. Hochmotiviert versuchen die Jungs die bereits gut gefüllte Halle zu motovieren. Die doch relativ austauschbare musikalische Leistung kämpft mit mäßigen Sound aus den Boxen und schafft es meiner Meinung nach nicht wirklich ein würdiges Aufwärmprogramm für Anthrax zu bieten. Daran können auch ein paar extra aus Mailand angereiste Hardcore Raven Age Fans nichts ändern. Nach einer halben Stunde ist der „Spuck“ vorbei. Es tat nicht weh, hat aber auch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Nach einer guten dreiviertel Stunde Umbaupause zeigte sich warum Anthrax zu Recht einer der „Big Four“ ist. Nicht aufgrund der doch respektablen fast 35-jährigen Bandgeschichte, sondern weil sie mit einer gewaltigen Bühnenpräsenz und Soundkulisse eigentlich fast jeden Laden nach Belieben fachgerecht „zerlegen“ können. Was sie dann auch taten. Mit dem Opener „A.I.R“ gab es erstmal eine gerade Rechte direkt ins Gesicht. Gefolgt von „Madhouse“, „Evil Twin“ und „Medusa“ brachten sie das nun randvolle Backstage Werk zum Kochen. Nach 8 Songs gab es eine kleine Umbau- und Erholungspause bevor Scott Ians Mannen zum zweiten Schlag ausholten. Das zweite Set wurde mit „I Can’t turn you Loose“ aus dem Film Blues Brothers eingeläutet, gefolgt von „Among the Living“ und “Caught in a Mosh”. Anthrax zeigte einmal mehr das sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören und zerlegten wie Eingangs schon beschrieben das Werk nachhaltig. Alles in Allem ein sehr überzeugender Auftritt der Meister und auf jeden Fall eine Wiederholung wert. Einzig allein die Preisgestaltung am Merch sollte meiner Meinung nach überdacht werden, 30,-€ für ein T-Shirt finde ich dann doch gelinde gesagt übertrieben.

(Text & Bilder: Björn Engelke)